Schätze aus
400 Jahren

Wer seinen 400. Geburtstag feiert, bleibt dabei nicht gerne allein – die Universitätsbibliothek hatte sich aus diesem Grund einiges einfallen lassen, um das Jubiläum zu feiern. Eines der Highlights war die Jubiläumsausstellung „Elfenbein & Ewigkeit“, in der einige Kostbarkeiten, die sonst sicher verwahrt sind, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.

In der Ausstellung wurden die Geschichte der Buchkunst sowie der Universitätsbibliothek Würzburg beleuchtet und einige der wertvollsten Stücke präsentiert.

Die didaktische Struktur gibt Einblicke in die Buchmalerei, die Schrift- und Bibliotheksgeschichte sowie Buchbindekunst. Die prunkvollsten Stücke der Sammlung bildeten die Highlights. Jedoch benötigte die Ausstellung neben Elfenbeineinbänden, mit Blattgold verzierten Buchseiten oder Pergamenten aus dem fünften Jahrhundert ein ausdrucksstarkes, aber unaufdringliches Design, das die Objekte optisch unterstützt und ein visuelles Gesamtbild ermöglicht. Ein intensives Petrol verleiht der Ausstattung wie auch den Kommunikationsmitteln ein markantes, repräsentatives Erscheinungsbild. Ebenso unterstreicht es die Strahlkraft der einzelnen Objekte und ließ sich harmonisch zur Architektur und Ausstattung des Gebäudes der Zentralbibliothek vereinen.

Auch das Keyvisual der Ausstellung präsentierte sich auf Petrol. Es wurde gebildet aus den vertikal gesetzten Worten ,Elfenbein‘ und ,Ewigkeit‘, umschlungen von einem Et-Zeichen über einem Ausschnitt aus dem prachtvollen Einband des Kiliansevangeliars, eines der wertvollsten Stücke.

Der ungewohnte Bildausschnitt diente als Teaser, um Interesse zu wecken. Die Worte ‚Elfenbein‘ in einer Antiqua und ‚Ewigkeit‘ in einer Grotesken, Kopf an Kopf gesetzt, unterstreichen nicht nur den Inhalt der Ausstellung, sondern bildeten die typografische Vorlage aller Medien und der Ausstellung selbst.

Neben klassischen Plakaten und Flyern, Tickets und einer Ausstellungsbroschüre wurde das Keyvisual auch für sämtliche digitale Kommunikationswege verwendet. Die Gestaltung der Ausstellung durch das intensive Petrol und das markante Schriftbild sorgten für einen edlen, niveauvollen Rahmen und ließen kaum erkennen, dass die Ausstellung in einem Lesesaal untergebracht war. Durch Mitmach-Stationen und interaktive Elemente bot die Ausstellung Abwechslung. Eine Besonderheit war ein VR-Game, mit dem die Besucherinnen und Besucher ins Mittelalter eintauchen und dadurch eine moderne Form des Edutainments kennenlernen durften. Diese Bereiche wurden durch einen kräftigen Koralle-Farbton markiert, welcher visuell im Raum einen spannenden Kontrast bot.

 

 

Es lagen nur drei Monate zwischen dem Start der Gestaltung und der Eröffnung der Ausstellung – eine enorme Leistung, die sich aber nicht zur Nachahmung empfiehlt. Die gesamte Umsetzung wurde von einem Team der Universitätsbibliothek realisiert. Deren enorme Begeisterung und hohe Motivation waren bemerkenswert.

Zusammen mit der fachlichen Expertise hoben sie die Ausstattung der Ausstellung auf ein anspruchsvolles Niveau. Davon konnten sich knapp 7000 Besucher·innen überzeugen. Diese Zahl übertraf nicht nur alle Erwartungen, sondern verlangt förmlich nach einer neuen Ausstellung in der Universitätsbibliothek Würzburg …